Und kennst du das, dass du dich dann ärgerst, wenn du vor lauter Selbstzweifel nichts gesagt hast? Weil die anderen so mit dir umgegangen sind? Und dann später ärgerst du dich über dich, weil du das wieder mit dir machen hast lassen? Oder du denkst dir: "Die Welt ist einfach ungerecht!" Und: "Ich werde wohl für immer in der 2. Reihe unsichtbar bleiben müssen!" 

Ich habe die Welt selbst so erlebt. Dadurch dass ich in meiner Kindheit gelernt habe, ich solle still sein, ich solle darauf achten, was die anderen denken, ich solle lieber nicht auffallen, konnte ich so oft nicht aus meiner Haut und anders agieren. Aber ich schwöre dir, ich weiß nicht, wie oft ich dann abends im Bett gelegen bin und mich über andere rücksichtslose Menschen geärgert habe. Und auch darüber, dass die Welt einfach ungerecht sei.

Und umso länger ich das erlebte, desto weniger wollte ich das weiter hinnehmen. Nur habe ich dann gemerkt, obwohl ich mir fest vorgenommen hatte, dass ich mich jetzt in die 1. Reihe ellbogenfrei stellen würde, kam in der Situation selbst wieder kein Wort aus meinem Mund. Ich sagte wieder nicht, was ich wirklich dachte, dass ich mich ausgenutzt oder betrogen oder hintergangen oder... fühlte. 

Bis zu dem Tag als mir die Idee kam, ich würde mir jetzt MEIN EIGENES INNERES GLÜCKSHAUS bauen. So ganz nach dem Motto von Dagobert Duck. Kennst du diese Comics aus deiner Kindheit? Ich erinnerte mich, dass Dagobert Duck immer wenn er sich ärgerte, oder sich gut fühlen wollte, in seinen Geldspeicher sprang und in seinem Geld herum schwamm. Da konnten dann Donald und Tick, Trick und Track sagen und tun, was sie wollten, er ärgerte sich nicht mehr und war glücklich.

Und ich stellte mir dann vor, ich hätte auch so ein "Inneres Glückshaus" in mir. Mein von mir gebautes Inneres Haus, in dem ich wertvoll war, selbstsicher, voll mit Liebe für mich selbst, voller Selbstvertrauen in meine Fähigkeiten, wo ich mich einfach genug fühlte! Ich stellte mir vor, jedesmal wenn ich mich im außen klein (Bettlerin) fühlte, dass ich in meinem Inneren Glückshaus die Königin war. Und dass ich mich mit allem zu den anderen in die 1. Reihe stellen durfte. 

Und weißt du was dann geschah? Ich nahm ab dann mein unsichtbares "Inneres Glückshaus" überall hin mit. In meinen Beruf in meine Beziehung, in die Situationen als Mutter und auf einmal veränderte sich mein ganzes Verhalten. Überall! Ich wurde mutig. Ich glaubte an mich. Ich setzte mich für mich ein. Ich sagte, was ich dachte und blieb dabei immer ganz ruhig. Denn ich musste nicht mehr schreien, laut werden oder mich ärgern. Denn ich fühlte IN MIR SELBST, dass ich wertvoll bin. Und dass ich es wert bin, ich zu sein. Und dass es genug ist, wenn ich ich bin, so wie ich jetzt bin.